Österreich wischt sich mit meinem Bachelor der A*rsch ab

Hallo zusammen,

ich wollte hier meine Erfahrungen mit dem Nostrifizierungsverfahren in Österreich teilen und bin gespannt auf eure Meinungen. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir einen Rat geben.

Ich habe in England Biomedizinische Analytik studiert, um nicht nur eine hochwertige Ausbildung zu erhalten, sondern auch, um neue Kulturen kennenzulernen. Das Studium war eine unglaubliche, aber auch teure Erfahrung – insgesamt hat es mich über 40.000 € gekostet. Nun bin ich zurück in Österreich, weil ich hier in meinem Beruf arbeiten möchte. Es ist bekannt, dass es in Österreich einen dringenden Mangel an Biomedizinischen Analytikern gibt, also dachte ich, meine Nostrifizierung wäre eine sinnvolle Investition.

Leider ist der Prozess alles andere als einfach. Nach viel Hin und Her mit dem Nostrifizierungsservice musste ich letzte Woche einen Einstufungstest an der FH Campus Wien machen. Vorher wurde mir gesagt, dass der Test nicht entscheidend für die Nostrifizierung ist. Aber nach dem Test wurde mir erklärt, dass ich Module nachholen muss, in denen ich nicht so gut abgeschnitten habe – das bedeutet bis zu vier Semester zusätzliche Studienzeit!

Außerdem wurde mir gesagt, dass ich frühestens im nächsten Wintersemester starten kann, weil es jetzt schon zu spät ist, um im Sommersemester anzufangen. Und das ist noch nicht alles: Ich müsste eventuell auch eine neue Bachelorarbeit schreiben, falls das Thema meiner englischen Arbeit nicht akzeptiert wird.

Jetzt stehe ich vor der Frage: Lohnt sich das alles überhaupt noch?
Ich könnte stattdessen ein komplett neues Studium in Biomedizinischer Analytik starten und wäre am Ende vermutlich genauso schnell fertig. Aber ich bin ehrlich gesagt enttäuscht, wie wenig der Aufwand und die Kosten meines bisherigen Studiums hier anerkannt werden.

Ich habe das Gefühl, dass das Nostrifizierungsverfahren unnötig kompliziert ist – vor allem in einem Bereich, in dem dringend Fachkräfte benötigt werden!

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder einen Tipp, was ich tun könnte? Gibt es Möglichkeiten, das Verfahren zu vereinfachen? Und was denkt ihr – ist es fair, dass ich so viele Hürden überwinden muss, obwohl ich bereits ein international anerkanntes Studium abgeschlossen habe?

EDIT: Danke für die Vorschläge und die konstruktiven Kommentare! Grundsätzlich wollte ich nur jammern. Natürlich war es an einem Punkt meine Schuld, aber zu meiner Verteidigung beschäftigt sich nicht jeder naive 19 Jährige mit der Österreichischen Bürokratie solbald er ein Studium anfängt. Mein größter ärger bleibt jedoch: wieso muss ich durch all diese, excuse my language, UNNÖTIGEN prozesse durch? Um zu sehen ob ich qualifiziert bin? Das AKH benützt die selben methoden, die selben Geräte und die selben Prozesse wie in jedem anderen biomedizinischen Labor, zumindest wie in westlichen Ländern. Hier wurde das Rad nicht neu erfunden. Man muss genau arbeiten aber es sind wirklich keine komplexen Prozesse und es kann neu beigebracht werden. Es ergibt für mich keinen Sinn. Ich habe den glauben, an die Bürokratie verloren und diese Situation wird mir eine gute Lektion sein.